Café de Bretagne

Café de Bretagne
Benrather Straße 7
40213 Düsseldorf

0211. 56940775

cafe-de-bretagne.de

Essen: Die leichte französische Küche, Schwerpunkt Austern und andere Meeresfrüchte und bretonische Spezialitäten wie Galettes. Es gibt aber auch vollwertige Fischmenüs.
Vegetarisch: Nein, eher nicht zu empfehlen.
Getränke:
Klassisch antialkoholisch, aber auch große Wein-Auswahl inkl. guter Beratung. Desweiteren gibts es Cidre, zwei Biersorten und warme Getränke wie Espresso.
Ambiente: Hell, weiß-blau. Innen etwas schicker, außen hat man fast das Gefühl in einem französischen Bistro am Strand zu sein. Das einzige, was man beachten muss, wenn man draußen sitzt ist, dass man regelmäßig von fifty fitfy Verkäufer*innen angesprochen wird. Ich saß ca. 1,5 Std dort und wurde 6 Mal gefragt, ob ich eine Zeitung kaufen möchte.
Service: Sehr nett und kompetent. Ich wurde in regelmäßigen Abständen gefragt, ob noch alles ok sei oder ich etwas neues bestellen möchte. Weine darf man vorm Bestellen probieren.
Preis: Austern gibt es schon ab 2,30 € das Stück bis 6,50 €. Die Hauptgerichte bewegen sich im Rahmen von 16,50 € bis ca. 40 €


Fazit: Wer sich auch in Düsseldorf für kurze Zeit wie im Frankreich-Urlaub fühlen möchte, der ist im Café Bretagne genau richtig. Hochwertige Produkte, hochwertiger Service und das gewisse französische Flair machen den Besuch zu einer runden Sache.

Schon vor der Pandemie hatte ich das Café de Bretagne für mich entdeckt und hatte auch schon geplant, einen Artikel darüber zu schreiben. Dann aber kam ein Lockdown nach dem nächsten und das Gastro-Life war lange auf Eis gelegt… so wie die Austern im Café de Bretagne. 🙂

Grundsätzlich bin ich immer auf der Suche nach Läden im Rheinland, wo man halbwegs bezahlbar Austern bekommt. Der Durchschnittspreis liegt häufig bei 4,50 €. Deswegen war ich sehr begeistert, als ich sah, dass man einige Sorten hier auch schon für weniger bekommt.
Es besteht sogar die Möglichkeit die Austern auch mit nach Hause zu nehmen. Dann ist der Preis nochmal günstiger. Das hab ich bisher allerdings noch nie gemacht, weil Austern essen für mich etwas besonderes bleiben soll. Das möchte ich nicht zu Hause an meinem eigenen Esstisch machen; ich glaube, dass es dadurch einen gewissen Glamour verlieren würde. Das Foto hier zeigt die To-Go-Preise aus Oktober 2019, als ich zum ersten Mal im Café de Bretagne war. Ich gehe mal davon aus, dass diese mittlerweile höher sind:

Als Vorspeise und auch auf Wunsch zwischendurch gibt bis zu drei Mal kostenlos Brot mit Algen-Mayonnaise, was dazu beiträgt, dass man auch wirklich satt am Ende nach Hause geht:

Die zwei Basis-Austern-Arten gibt es in 3 verschiedenen Größen, wobei die No 3 immer die kleinste ist. Ich bestellte von beiden die mittlere Variante. Ansonsten wählte ich eine bunte Mischung der Sonder-Sorten sowie 2 Muscheln und die kleine Portion Strandschnecken. Als der Teller kam, half mir die nette Bedienung bei der Zuordnung der Sorten. Da ich mein Tablet dabei hatte, konnte ich mir einige Notizen zu den einzelnen Sorten machen. Gezählt wird von oben rechts im Uhrzeigersinn:

Für die Menschen, die meine Schrift nicht lesen können oder wollen, hier eine kleine Zusammenfassung:

  1. Fines de Claire No 2 – eine klassische Austern wie ich sie gerne mag. Schmeckte nach Meer und Sommerurlaub. Leicht salziger Geschmack.

  2. Spéciales Le Gall No 2 – kein großartiger Unterschied zur Fines, der Geschmack war leicht intensiver. Laut Kellnerin kommt das daher, dass diese Sorte etwas länger im Klärbecken reifen darf und somit weniger Fresskonkurrenz hat. Somit kann sie sich etwas mehr anreichern.

  3. Gillardeau No 3 – Mein absoluter Liebling! Der Geschmack dieser Sorte stach hervor. Hier dominierte der salzige Austern-Geschmack, aber auf eine solch intensive und besondere Weise, dass man sie deutlich im Geschmack von den anderen Sorten unterscheiden kann. Die Meerwasser-Note ist hier sehr dezent im Hintergrund.

  4. Die Perle Blanche No 2 geht in eine ähnliche Richtung, ist dabei vom Geschmack aber eher feiner und nicht so intensiv. Aber auch sehr gut!

  5. Fines de Marennes No 3 – die schwächste aus dem Gedeck. Auch lecker (es gab keine, die mir nicht geschmeckt hat) aber verglichen zu den anderen eher unaufgeregt.

  6. Premium Le Gall No 1 – die größte und teuerste aus der Runde. Ich dachte mir, die muss ich probieren. Hat die extravaganteste Schale und schmeckte auch sehr intensiv mineralisch. Kam sehr nah ran an die Gillardeau, aber hat sie nicht ganz geschlagen, weil ich den Geschmack nicht so einzigartig fand.


    Wie man vielleicht schon merkt, tu ich mich etwas schwer mit Adjektiven. Meiner Meinung nach ist ein Austerngeschmack, wenn er nicht eher nach Meer oder salzig oder metallisch ist, was sehr einzigartiges, was man so nirgendwo anders hat. Im Internet liest man manchmal Beschreibungen wie „nussig“ oder „leicht nach Zitrone oder Gurke“, was ich leider gar nicht so nachvollziehen kann. Vielleicht war aber auch noch keine meiner Austern mit „nussigem Geschmack“. 🙂


    Die Belon Auster habe ich wissentlich nicht bestellt, da diese laut Kellnerin eine eher metallischere Note hat, was ich persönlich nicht so gern mag.

  7. Clam Sandklaffmuschel
  8. Amandes Samtmuschel
    Die 2 Muschelarten waren eher fester im Fleisch, aber dafür sehr gehaltvoll. Mir schmeckten Sie gut, aber nochmal bestellen würde ich sie nicht. Erinnerten beide vom Geschmack nur entfernt an Austern; sie hatten nicht den intensiven, mineralischen Geschmack, sondern waren eher salzig.

  9. Ganz oben im Schälchen sieht man die Strandschnecken. Die sind eher geschmackneutral, weswegen sie auch mit Aioli gegessen werden. Die war aber super 🙂 Das Highlight bei den Strandschnecken ist eher die Art und Weise WIE man sie isst: mit einer Nadel oder Picker werden sie aus der Schale herausgezogen. Irgendwie erinnerte mich das Ganze ein wenig an die Videos von Dr Pimplepopper 😀 Gut, dass ich da hart im Nehmen bin. Würde ich aber aufgrund des kaum vorhandenen Eigengeschmacks nicht nochmal bestellen.

    Hier nochmal die Muscheln und die Premium Le Gall No 1, eine Schnecke und ich glaube eine Gillardeau No 3 (ich habe nämlich nochmal Austern nachbestellt, weil sie so lecker waren)

Als Weinbegleitung hatte ich einen Chardonnay, da ich lieber weiche Weißweine ohne viel Säure mag. Probiert hatte ich vorher aber auch einen kleinen Schluck des Château de Rôchefort, der als Klassiker zu Austern gereicht wird. Der war gut, aber eher ein klassischer Weißwein, wie ich ihn schon oft getrunken hab. Ich bin jetzt auch keine Sommelière und entscheide immer nach meinem eigenen subjektiven Geschmack, deswegen halte ich mich hier lieber zurück.

Bei meinem Besuch im Oktober 2019 hatte ich nach den Austern auch noch eine Portion Miesmuscheln französische Art mit einer kleinen Portion Fritten dabei. Auch dieses Gericht kann ich nur empfehlen, auch wenn ich die rheinische Art mit Schwarzbrot und Butter immer noch am liebsten mag.

Alles in allem habe ich am Ende mit ca. 60 € inkl. Trinkgeld das Café de Bretagne verlassen. Was für jeden Tag ist das demnach preislich auch nicht unbedingt, aber Austern sind ja auch nichts für jeden Tag. Diesmal habe ich mir dies nach Schulschluss gegönnt um die Ferien einzuläuten, was hervorragend funktioniert hat.

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